Shiatsu ist eine eigenständige in sich geschlossene Form der ganzheitlichen, manuellen Körperarbeit. Shiatsu bedeutet im Japanischen “Finger-Druck”, es ist aber viel mehr als das.
Shiatsu ist Arbeit am Körper, die immer den gesamten Menschen im Fokus hat. Es ist aufmerksame achtsame Berührung, die zwar über die Kleidung ausgeführt wird, aber weit in die Tiefe wirkt. „Sich durch und durch berührt zu fühlen“ ist eine Erfahrung, die Klient*innen bei Shiatsu-Behandlungen häufig machen.
Shiatsu verknüpft umfassendes (westliches) Wissen zu körperlicher und psychischer Gesundheit mit dem Wissen aus der fernöstlichen Gesundheitslehre zu Meridianen und der Lebenskraft „Qi“, mit einem großen und vielfältigen Repertoire an manuellen Behandlungstechniken. Im Zentrum steht dabei stabiler entspannter Druck, der mit Handflächen oder Fingern ausgeübt wird, manchmal auch mit Knien oder Ellenbogen. Ergänzt werden diese Techniken durch Rotationen, Dehnungen und eine Vielzahl anderer „Berührungstechniken“.
Shiatsu hat seinen Ursprung in der traditionellen fernöstlichen Medizin, Heilkunst und Philosophie. Deren Grundverständnis von Gesundheit (und Krankheit) kennt keine Trennung von Körper und Psyche.
Zu einer eigenständige Form der ganzheitlichen, manuellen Therapie wurde Shiatsu in Japan ab den 1920er Jahren. Schon lange davor gab es ähnliche manueller Praktiken, die innerhalb der Familie zur Gesundheitsförderung angewendet wurden und von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
In den 1960er Jahren wurde Shiatsu in Japan offiziell als manuelle Therapie anerkannt. Die Shiatsu-Therapeuten und -Lehrer Tokujiro Namikoshi und Shizuto Masunaga waren hier federführend. In den 1970er Jahren brachte Wataru Ohashi Shiatsu nach Amerika und nach Europa.
Bis heute entwickelt sich Shiatsu sowohl im Westen als auch in Japan laufend weiter und folgt dabei einem Verständnis von Gesundheit, das sich immer an einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen orientiert: Gesundheit und Wohlbefinden als Zustand der Ausgewogenheit unserer körperlichen, seelischen und geistigen Befindlichkeit.
Der Shiatsu-Termin beginnt mit einem Gespräch. Vor der ersten Behandlung nimmt dieses etwas mehr Zeit in Anspruch (ca. 25 Minuten).
Die Shiatsu-Behandlung selbst dauert etwa 50 Minuten. Danach ist Zeit, damit Sie noch nachspüren können und abschließend findet nochmals ein kurzes Gespräch statt. Eventuell gebe ich Ihnen Empfehlungen für Ihren Alltag mit. Jede Shiatsu-Behandlung wirkt im Körper nach.
Oft empfiehlt sich eine Behandlungsserie von mehreren Behandlungen, je nach individueller Situation und Thematik. Denn Shiatsu kann gut einen Veränderungsprozess über einen Zeitraum begleiten.
Shiatsu findet auf einem Futon (japanische Matte) am Boden statt.
Sie können während der Behandlung vollständig bekleidet bleiben. Es empfiehlt sich bequeme Kleidung und Socken mitzubringen.
Die Behandlung findet meist im Liegen statt – je nach Indikation und Behandlungsablauf in Rückenlage, Bauch- und/oder Seitenlage.
Es kann jedoch auch im Sitzen auf der Matte oder auf einem Stuhl behandelt werden.
Eine Shiatsu-Behandlung ist im Regelfall nicht schmerzhaft.
Jede Behandlung wird auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Aus einer eingehenden Befundung – bestehend aus Schauen, Befragen, Zuhören und Berühren – entwickelt sich der Ablauf der Behandlung.
Im Zentrum steht dabei stabiler entspannter Druck, der mit Handflächen oder Fingern ausgeübt wird, manchmal auch mit Knien oder Ellenbogen – mal sanfter, mal mit mehr Druck, mal stimulierend, mal beruhigend. Sanfte Dehnungen und Rotationen ergänzen den Behandlungsablauf. Die Qualität der Berührung (achtsam, respektvoll, einfühlsam) ist dabei immer von maßgeblicher Bedeutung.
Shiatsu ist in Österreich seit 1999 als eigenständiger Beruf anerkannt und seit 2003 als eigenständige Methode innerhalb des Gewerbes Massage in Form eines in „sich geschlossenen Systems“ reguliert. Es ist ein reglementiertes Gewerbe, für das eine dreijährige Ausbildung mit klar definiertem Curriculum absolviert werden muss. Damit ist Österreich eines der wenigen Länder Europas, in dem Shiatsu als Beruf klar geregelt und qualitätsgesichert ist.
Shiatsu gehört allerdings nicht zu den Gesundheitsberufen, die durch das Gesundheitsministerium geregelt sind. Als „reglementierte Gewerbetätigkeit mit Gesundheitsbezug“ ist unser Beruf dem Wirtschaftsministerium zugeordnet. Daher unterliegt unsere Tätigkeit der Umsatzsteuerpflicht und ähnlichen Regelungen wie andere „körpernahe Dienstleistungen“.
Der Österreichische Dachverband für Shiatsu (ÖDS) wurde 1993 gegründet. Zu seinen Aufgaben zählen die Qualitätssicherung der Aus- und Weiterbildung, die Öffentlichkeitsarbeit für Shiatsu, die berufspolitische Vertretung seiner Mitglieder und die Vernetzung auf europäischer Ebene. Der Verband setzt sich aus Vertreter*innen von zertifizierten Ausbildungsinstituten, Praktiker*innen und Schüler*innen zusammen.
Ich bin nach den Richtlinien des ÖDS als „Qualified Practitioner“, „ÖDS Qualified Teacher“ und „Qualified Trainer“ zertifiziert. Von 2017 bis 2023 war ich Vorstandsmitglied des ÖDS.
Ich stelle keine Diagnosen und meine Behandlung ist kein Ersatz für eine medizinische Therapie. Im Einzelfall empfiehlt sich eine Abklärung mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin, Psychologen*Psychologin oder Psychotherapeuten*Psychotherapeutin.
Kontaktieren Sie mich gerne, wenn Sie Fragen haben oder vereinbaren Sie online einen Termin.
Wenn Sie noch nie bei mir waren, kontaktieren Sie mich bitte jedenfalls vor einem Ersttermin persönlich. Herzlichen Dank.