„Nicht-Tun“ in der Berührung im Sei-Ki ist weit weg davon, „nichts zu tun“.
Es bedeutet, ganz präsent und wach zu sein – und gleichzeitig das eigene Wollen, die eigenen Vorstellungen und das Ego zurückzunehmen.
„Nicht-Tun“ im Sei-Ki ist Disziplin und Hingabe gleichzeitig.
Es fordert uns heraus, vertraute Konzepte von „Helfen“, „Wirken“ oder „Behandeln“ loszulassen.
Stattdessen schulen wir Sensibilität, Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, das als wahr zu nehmen, was wir wahrnehmen – ohne Urteil.
Im Sei-Ki berühren wir nicht, um etwas zu korrigieren oder zu verändern.
Indem wir nicht eingreifen, nicht reparieren wollen, sondern uns zur Verfügung stellen, entsteht ein Kontakt, den wir im Sei-Ki Resonanz nennen. In diesem Raum kann sich Veränderung von selbst entfalten – in ihrer eigenen Zeit und Form.
„Nicht-Tun“ im Sei-Ki bedeutet, einer natürlichen Bewegung in Richtung Harmonie den Raum zu geben. Es klingt abstrakt, ist im Erleben und Empfangen von Sei-Ki aber etwas, das uns vertraut ist: es kann sich anfühlen wie „heimkommen“, wie etwas wiederzufinden oder wiederzuerkennen, was man längst kennt, aber vielleicht vergessen hat, oder aber wie etwas loszulassen, was man längst nicht mehr braucht. Was sich zeigt, kann subtil oder deutlich sein, still oder intensiv.
„Nicht-Tun“ ist etwas, was wir im Sei-Ki brauchen und pflegen.
Üben können wir diese Qualität aber auch auf andere Möglichkeiten: in der Bewegung, im Atmen, im Umgang mit Anderen, im Umgang mit uns selbst und mit unserem Körper. Auch dieses Üben wird ein wichtiger Teil dieses Workshops sein.
Jeder Sei-Ki Workshop ist eine Einladung, Sei-Ki zu erfahren, zu üben und zu vertiefen.
In diesem Workshop widmen wir uns besonders der Disziplin des Nicht-Tuns – einem ganz zentralen Aspekt im Sei-Ki.
Wir erforschen gemeinsam, wie sich „Nicht-Tun“ konkret in der Berührung ausdrückt und wie es unsere Präsenz, unsere Wahrnehmung und unsere Beziehung zur anderen Person verändert.
Sei-Ki ist der Way of Touch, der Weg der Berührung. Ein Weg ist eine Disziplin, in der der:die Praktizierende danach strebt, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Traditionelle japanische Wege sind: der Weg der Kampfkünste, Budo; der Weg des Tees, Chado; der Weg der Kalligraphie, Shodo und andere.
Auch wenn Sei-Ki nicht als formell anerkannte japanische Kunst gilt, verkörpert es doch die Prinzipien eines traditionellen Weges. So hat es auch sein Gründer, Akinobu Kishi Akinobu, verstanden.
Sei-Ki ist der Weg und die Kunst der Berührung in ungeteilter Aufmerksamkeit für die Person und für das, was sich hier und in diesem Moment zeigt. Es ist, das als „wahr“ zu nehmen, was wir wahrnehmen, ohne zu beurteilen und ohne reparieren zu wollen.
In dieser Präsenz öffnet sich ein Raum, in dem ein Fließen möglich ist und in dem sich die Gesundheit an sich selbst „erinnert“. Sei-Ki ist ein sich „Entfalten“ ins Leben, es ist ein Raum für Begegnung und Erkennen.
Sei-Ki hat seine Wurzeln im Shiatsu, ist aber mehr als einfach ein Stil oder eine Behandlungstechnik. Sei-Ki ist ein eigenständiger Ansatz, ein Weg – es kann als eigenständiger ausgeübt werden, oder aber die Praxis des Shiatsu oder andere Körperdisziplinen tiefgreifend bereichern.
Sei-Ki wurde vom japanischen Meister Akinobu Kishi (1949–2012), einem Schüler von Shizuto Masunaga, begründet.
Nach Jahren intensiver Praxis und Forschung wandte sich Kishi vom traditionellen Shiatsu ab, um seine eigene Arbeit zu entwickeln, die er Sei-Ki nannte, wörtlich „Ki, das harmonisiert” oder „Ki harmonisierend“. Sei-Ki hatte seit Beginn der 1980er Jahre einen großen Einfluss auf das westliche Shiatsu.
Sei-Ki kann sowohl als Weiterentwicklung des japanischen Shiatsu als auch als Rückkehr zu seinen wesentlichen Wurzeln gesehen werden.
Vierzig Jahre lang unterrichtete Kishi in Europa und vermittelte Sei-Ki in vielen Ländern.
Sein Unterricht war lebendig, spontan und kein Workshop glich dem anderen.
Sei-Ki ist eine lebendige Praxis, die sich ständig erneuert.
Wer Sei-Ki bekommt, erlebt häufig, dass er:sie sich mehr wie „sie selbst“ fühlt, sich selbst im Spüren begegnet und so einen besseren Zugang zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen findet.
Der BodyMind „wacht auf“, wird sensibler, das Leben wird unmittelbarer erlebt.
Ähnlich ist es für die, die Sei-Ki praktizieren: wir stärken unsere Sensibilität, die Verbindung zur Wirklichkeit wächst, die Qualität der Berührung verbessert sich und all das wirkt weit in viele Lebensbereiche hinein.
Wir wachsen in unserem Verständnis davon, was „Leben“ und was „Gesundheit“ bedeutet. Denn, anstatt uns auf Theorie und (Meridian-)Karten zu verlassen, geht es im Sei-Ki darum, wahrzunehmen, wie es jemandem tatsächlich geht, was sich im gegenwärtigen Moment zeigen darf und dem begleitend Raum zu geben.
Im Grunde genommen ist Sei-Ki authentische und von ganzem Herzen kommende Beziehung.
begann ihren Sei-Ki Weg mit Akinobu Kishi 2011 und setzte ihn dann mit Kyoko Kishi und schließlich mit Alice Whieldon fort, mit der sie heute eng zusammenarbeitet. Sie praktiziert Sei-Ki und Shiatsu in ihrer Praxis in Wien und vermittelt Sei-Ki seit 2018.
Kontaktiere mich gerne persönlich, wenn du Fragen zum Kursinhalt oder zum Ablauf hast!